Der Nachwuchs steht bei Eltern ganz weit vorn. Das sollte auch beim Thema Versicherungen gelten. Für wenig Geld lassen sich die Kleinen rundum absichern

Mütter und Väter, die es mit der Fürsorge für ihre Kinder übertreiben, haben schon vor einiger Zeit ein Etikett erhalten: Helikopter-Eltern. Erziehungswissenschaftler und Psychologen haben ganze Bücher darüber gefüllt, welche Folgen es hat, wenn sich die Erzeuger komplett in den Dienst ihres Nachwuchses stellen, dessen Tagesablauf kontrollieren und alle Hindernisse beseitigen. Freiräume sind wichtig. Wer seinem Kind Verantwortung einräumt, sollte jedoch auch selbst verantwortungsvoll handeln und die Risiken absichern, denen es ausgesetzt ist.

Ein Überblick über die wichtigsten Policen, die Eltern abschließen sollten:

KINDERVERSICHERUNG
Ein morscher Ast am Apfelbaum, ein Schlenker mit dem Tretroller – und schon ist es passiert. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzt, dass jährlich 40 000 Kinder bei Unfällen so schwer verletzt werden, dass sie bleibende Schäden davontragen. 60 Prozent solcher Unglücke passieren laut einer GDV-Studie zu Hause. Die finanziellen Folgen sichert die Kinderunfallversicherung ab. Als Grundsumme empfiehlt Carsten Alisch 100 000 Euro. „Durch eine gute Police sind auch Schäden durch Impfungen und Vergiftungen abgedeckt“, sagt der Produktmanager für Schaden- und Unfallversicherungen bei Swiss Life Deutschland. Sinnvoll sei es, eine Progression von 500 Prozent zu vereinbaren. Bei drohender Vollinvalidität durch körperliche Einschränkungen als Folge des Unfalls leistet die Versicherung dann bis zu 500 000 Euro.

> Kosten: ab 5 Euro/Monat und Kind


KRANKENVERSICHERUNG
Vor allem wer sein Kind über eine gesetzliche Krankenkasse versichert hat, sollte den Schutz erweitern: „Für Kinder sind insbesondere ein stationärer und ein Pflegezusatztarif eine gute Ergänzung“, so Jens-Uwe Scherf, Produktmanager für Kranken- und Pflegeversicherungen bei Swiss Life Deutschland. Ist eines der beiden Elternteile bereits über eine Zusatzpolice abgesichert, lässt sich der Nachwuchs ohne Gesundheitsprüfung bei derselben Gesellschaft versichern. Für den Fall einer möglichen Behinderung ist das Kind somit von Geburt an abgesichert. Einige Tarife bezahlen ein spezielles Kinderkrankentagegeld. „So lässt sich zum Beispiel bei längerer Krankheit des jungen Patienten eine Haushaltshilfe finanzieren.“

> Kosten einer stationären Zusatz­versicherung für ein sechsjähriges Kind: circa 5 Euro/Monat;
Pflegepolice: circa 7 Euro/Mo­nat (Leistung: 60 Euro/Tag, Pflegestufe 3)


BERUFSUNFÄHIGKEITSVERSICHERUNG
„Kinder, die schon während der Schulzeit etwa durch psychische Probleme schulunfähig sind, haben auch im späteren Leben große Nachteile“, sagt Anja Brennecke, Produktmanagerin für Einkommenssicherung bei Swiss Life Deutschland. Eine spezielle Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für Schüler zahlt sich in solchen Fällen aus. Eine gute Police für Sechsjährige deckt eine monatliche Rente von etwa 500 bis 1000 Euro ab. Da Kinder oft sehr fit sind, seien die obligatorischen Gesundheitsfragen meist nur eine kleine Hürde für den Abschluss der Versicherung, so Brennecke.

> Kosten für ein sechsjähriges Kind: circa 18 Euro/Monat (500 Euro monat­liche Rente)


PRIVATE HAFTPFLICHTVERSICHERUNG
„Eltern haften für ihre Kinder“ – das Schild, das an vielen Baustellen hängt, führt in die Irre. Kinder gelten bis zum siebten Lebensjahr als deliktunfähig, im Straßenverkehr sogar bis zum zehnten Lebensjahr. Bis dahin muss ein Schaden, den die Kleinen verursacht haben, nicht beglichen werden, sofern Eltern ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen sind. „Für Ärger sorgt es natürlich dennoch, wenn das Kind etwa einen Kratzer am Auto des Nachbarn verursacht hat“, sagt Alisch. Leistungsstarke Tarife decken auch Schäden ab, für die die Eltern nicht haftbar gemacht werden können. Die Haftpflichtpolice ist nach Ansicht aller Experten elementar wichtig.

> Kosten für eine Familienversicherung: ab ­5 Euro/Monat


ABSICHERUNG DER ELTERN
Nicht nur das Kind sollte abgesichert werden, sondern auch – und vor allem – der Hauptverdiener der Familie. Ganz wichtig: die Einkommensabsicherung durch eine Berufsunfähigkeitspolice und ergänzende Produkte. Dazu zählen Dread-Disease-Versicherungen, die bei schweren Erkrankungen einspringen. „Bei solchen Policen sind Kinder automatisch mit meist 30 Prozent der Versicherungssumme mitversichert“, sagt Swiss Life-Expertin Brennecke. Auch ein Todesfall kann die Familie in finanzielle Bedrängnis bringen, vor allem, wenn auch noch Kredite abgezahlt werden müssen. Mit Risikolebensversicherungen können sich Ehe- und Lebenspartner gegenseitig absichern.

> Kosten für eine Risikolebenspolice mit 150 000 Euro Versicherungssumme: circa 10 Euro/Monat;
für eine BU-Police: circa 40 Euro/Monat (Kaufmann/-frau, 30 Jahre)

Von Jörg Stroisch


Unser Kunden-Service-Center berät Sie gerne bei Fragen zum Versicherungsschutz.
Rufen Sie uns an: 05 11/1 23 24 25 26